Vorsicht, Regionalpolitiker können Ihre Gesundheit gefährden! Teil 2: Herzkatheter Waidhofen/Ybbs

Vorsicht, Regionalpolitiker können Ihre Gesundheit gefährden!

Teil 2: Herzkatheter Waidhofen/Ybbs

In Beitrag 45 (LINK) wurde gezeigt, dass ein Innviertler Nationalratsabgeordneter (Harry Buchmayr) offensichtlich mit einem „scheuklappenhaften Zahlenverständnis“ die Reaktivierung des Herzkatheters Braunau erwirken möchte. Die Gesundheit der Bevölkerung ist für den Politiker dabei höchstwahrscheinlich nur nebensächlich. Denn Zahlen, die zeigen, dass die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit im Bezirk Braunau seit der Schließung des Herzkatheters nicht gestiegen ist, wurden vom Politiker unterschlagen.

Ähnlich verhält es sich in NÖ. Dort heißt der Regionalpolitiker, der der Gesundheit der Bevölkerung nicht gerade dienlich ist, Landesrat Wolfgang Sobokta (LINK). Nach knapp 15 Jahren Tätigkeit als Gesundheitslandesrat ist eine klare stationäre Bevorzugung seiner Heimatregion, dem Mostviertel, feststellbar. So liegt die junge Bevölkerung des Mostviertels pro Kopf fast 25% häufiger im Spital als die ältere Bevölkerung des Industrieviertels. Das aber nur am Rande. Zu einem der zweifelhaftesten Erfolge Wolfgang Sobotkas zählt wohl die Schaffung des Herzkatheterlabors in seiner Heimatstadt Waidhofen/Ybbs. Wahrscheinlicher Hintergrund für den Herzkatheter war die chronische Auslastungsschwäche des Krankenhauses Waidhofen/Ybbs, weniger die Gesundheit der Bevölkerung. Der heute wohl bekannteste Gesunheitsökonom Österreichs und ehemalige NÖ-LK-Holding-Mitarbeiter war kurze Zeit nach seiner Kritik am Herzkatheter WY kein Mitarbeiter mehr der NÖ-LK-Holding. Seitens der „Kardiologischen Gesellschaft“ hat es für den Herzkatheter WY ebenfalls eine ablehnende Haltung gegeben (LINK). Absolut berechtigt, wenn man die Zahlen zur Herz-Kreislauf-Sterblichkeit im Bezrik seit 2008 heranzieht. Denn seit der Inbetriebnahme des Herzkatheters WY Mitte 2008 ist die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit im Bezirk massiv angestiegen – von 104 Todesfällen je 100.000EW (2008) auf 147 (2013) – siehe Abb. 1. Was Gesamt-Niederösterreich betrifft, können – wie in OÖ – keine durchgehend niedrigeren Herz-Kreislauf-Sterblichkeitsraten für NÖ Bezirke mit Herzkathetern beobachtet werden (siehe Abb. 2).

Alles in allem bleibt zu hoffen, dass Niederösterreich seine Herzkatheter-Strategie überdenkt. Sprich: sich die Landeskliniken-Holding von Landesrat Sobotka emanzipiert…


Abb. 1: Herz-Kreislauf-Sterblichkeit im Bezirk Waidhofen/Ybbs

Abb. 2: Herz-Kreislauf-Sterblichkeit in NÖ Bezirken

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